Artischocken gelten als Abnehmhelfer und sollen eine positive Wirkung auf Verdauung, Leber und Galle haben.
Artischocken sind nicht nur sehr gesund, sondern eignen sich auch ideal als Abnehmhelfer. Dank des hohen Ballaststoffgehalts sorgt die hübsche Distelblüte für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Erfahren Sie bei uns, welche weiteren positiven Effekte die Artischocke auf unsere Gesundheit hat und wie Sie die Blüte richtig zubereiten.
Geschichte und Herkunft der Artischocke
Archäologische Ausgrabungen beweisen, dass die Artischocke bereits bei den alten Ägyptern und auch im Römischen Reich vorkam und kultiviert wurde. Auch wenn die heilenden Eigenschaften der Artischocke bereits vor gut 2.000 Jahren bekannt waren, galt sie dennoch als reine Zierpflanze. Erst im späteren Verlauf stellte man fest, dass die Knospen essbar sind und ein unverwechselbares, feines Aroma haben.
Für eine Verbreitung und einen großflächigen Anbau der Artischocke in Europa, sorgte im 15. Jahrhundert der italienische Pflanzenkundler Phillip Strozzi. Auch heute noch zählen Italien, Spanien, Frankreich, Ägypten sowie der gesamte vordere Orient zu den Hauptanbaugebieten.
Wann haben frische Artischocken Saison?
Frische Artischocken aus Italien oder Frankreich bekommen Sie hierzulande nur von Mai bis Oktober. Dank der zahlreichen Anbauländer gibt es frische Artischocken aber das ganze Jahr über. Einzige Ausnahme sind die kleinen, jungen Artischocken, die nur im Sommer Saison haben. Eine frische Artischocke erkennen Sie daran, dass die Knospen geschlossen sind, die Hüllblätter eng an der Knospe anliegen und der Stiel keine dunklen Verfärbungen aufweist.
Im Übrigen können Sie rein über die Optik feststellen, aus welchem Land die Artischocke stammt. Hierzulande sind die schuppenartigen Blätter der Blüte entweder grün oder violett gefärbt. Die grünen stammen aus Italien oder Spanien und die violetten aus der Provence in Frankreich.
Wie lange sind frische Artischocken haltbar?
Das Edelgemüse sollten Sie nach dem Kauf möglichst schnell weiterverarbeiten, da es nicht lange haltbar ist. Wenn Sie die frischen Artischocken in ein feuchtes Tuch wickeln, halten sie sich maximal zwei bis drei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks.
Wie gesund sind Artischocken?
Die faustgroße Artischocke trumpft mit unglaublich vielen Inhaltsstoffen auf, die in vielen Bereichen gesundheitsfördernd sind:
- Regt die Verdauung an und hilft schwere Mahlzeiten leichter zu verdauen
- Beruhigt Reizmagen und Reizdarm
- Hemmt die Aufnahme von Cholesterin in den Zellen
- Löst bestehende Cholesterinablagerungen auf
- Wirkt entwässernd und entschlackend
Artischocken sind sehr figurfreundlich und eignen sich hervorragend zum Abnehmen, da sie viel Wasser, wenig Kohlenhydrate und kein einziges Gramm Fett enthalten. Zudem sind sie reich an Kalzium, Magnesium, Eisen, Kalium, Mangan und Kupfer.
Der hohe Anteil an Karotinoiden schützt vor aggressiven freien Radikalen. Der Bitterstoff Cynarin hilft gegen Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen oder Völlegefühl. Die Römer und Ägypter sagten der schönen Distelblüte im Übrigen eine aphrodisierende Wirkung nach, was jedoch bis heute nicht wissenschaftlich belegt werden konnte.
> Die besten natürlichen Verdauungshelfer
Artischocken in der Küche
Die erfrischend feinherbe und zartbitter schmeckende Artischocke macht sich nicht nur hervorragend als Belag auf einer Pizza. Die fleischigen Teile der Artischockenblüte eignen sich wunderbar als leckerer Aufstrich, Beilage zu Fisch oder Fleisch und in Salaten. Pur schmeckt das Edelgemüse im Übrigen stark nach Sellerie und Haselnüssen.
Artischocken mit Aioli
Zutaten für 2 Personen
- 2 große Artischocken
- 4 Scheiben frische Zitrone
- 2 EL Salz
Für die Aioli:
- 250 ml Rapsöl
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Ei
- 1 EL Essig
- 1 TL Senf
- 1 TL Zucker
- ½ TL Salz
Alle Zutaten für die Aioli sollten Zimmertemperatur haben!
- Einen großen Topf aus Edelstahl mit Wasser und 2 EL Salz zum kochen bringen. Währenddessen Artischocken waschen, trockene Blätter abzupfen und den Stiel vorsichtig abbrechen. 4 Zitronenscheiben schneiden.
- Sobald das Wasser sprudelt, geben Sie die Artischocken (mit dem Boden nach unten) sowie die Zitronenscheiben in den Topf und reduzieren die Hitze auf mittlere Stufe.
- Die Artischocke ist gar, wenn Sie ganz leicht in den Boden stechen können (Messerprobe). Kurz etwas abkühlen lassen, dann ist die Artischocke verzehrfertig.
Für die Aioli:
- Essig, Senf, Ei, Knoblauch, Zucker und Salz mit einem Mixstab pürieren.
- Rapsöl langsam dazugeben. Darauf achten, dass Sie den Mixstab dabei langsam immer wieder von unten nach oben ziehen. So lange pürieren bis die Masse steif ist und eine etwas festere Konsistenz als Mayonnaise hat.

Wie isst man eine Artischocke?
Eine Artischocke wird von außen nach innen verzehrt. Zupfen Sie eines der Blätter im unteren Bereich ab. Halten Sie das Blatt an der oberen Spitze fest und tunken das untere Ende (hell, fleischig) in den Dip. Nun ziehen Sie mit den Zähnen den fleischigen Teil mit Dip ab. Sind alle Blätter verzehrt worden, kommt das Herz der Artischocke – und damit quasi das Beste – zum Vorschein.
Hierin versteckt sich jedoch ein ungenießbarer Teil, nämlich die bitteren haarigen Fasern der Blüte – auch Heu genannt. Hierzu nehmen Sie mit den Fingern vorsichtig den oberen Teil mit der lilafarbenen Spitze ab. Das darunterliegende Heu trennen Sie vorsichtig mithilfe eines Löffels vom Artischockenboden ab. Nun liegt das Herz frei und kann mit Gabel und Messer gegessen werden.
Artischocken Paste
- 1 Glas Artischockenherzen
- 1 Handvoll Cashew Kerne
- 1 Knoblauchzehe
- 50 Gramm frisch geriebener Parmesan
- 1 EL Olivenöl
- 1 TL Balsamico (Weiß)
- Salz und Pfeffer
- Artischockenherzen abtropfen lassen, Knoblauch schälen und vierteln, Parmesan reiben.
- Artischockenherzen und Öl in eine Schüssel geben und pürieren.
- Knoblauch, Parmesan, Nüsse, Balsamico dazu geben und nochmal pürieren.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Paste für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Vor dem servieren gut umrühren und ggf. nochmal nachwürzen.