Wenn’s mal nicht schmeckt, ist das meist kein Drama. Doch wenn Sie dauerhaft keinen Appetit haben, sollten Sie diesem Phänomen auf den Grund gehen. Denn manchmal stecken ernsthafte Verdauungsstörungen dahinter – gegen die es aber wirkungsvolle Hilfe gibt.
Jeder von uns hat schon einmal das eine oder andere Symptom einer Verdauungsstörung erlebt. In der Regel treten solche Episoden nach einer schweren oder fettreichen Mahlzeit auf. Symptome wie Blähungen, Aufstoßen oder ein Anflug von Sodbrennen sind häufig und gelten, wenn sie vorübergehender Natur sind, als „normal“.
Manche Menschen leiden jedoch an langwierigeren Verdauungsstörungen mit hartnäckigen Symptomen wie Blähungen, übermäßiges Aufstoßen oder Magendrücken. Hin und wieder können Verdauungsstörungen aber auch Appetitlosigkeit und leichter Übelkeit führen.
Normalerweise treten Übelkeit und Appetitlosigkeit kurz nach einer Mahlzeit auf und verschwinden nach ein paar Stunden wieder. Wenn diese Beschwerden jedoch besonders hartnäckig sind, kann es sein, dass Ihr Appetit erst dann wieder sein normales Niveau erreicht, wenn das zugrunde liegende Problem behandelt wurde.
Ursachen für Appetitlosigkeit
Verdauungsstörungen (Fachbegriff: Dyspepsie), treten auf, weil die Prozesse im oberen Teil des Verdauungssystems (vom Mund bis zum Magen) gestört sind. Das bedeutet, dass bei der Nahrungsaufnahme die üblichen Mechanismen, die für die Aufspaltung der Nahrung im Magen verantwortlich sind, nicht so gut funktionieren wie sonst.
Die Folgen sind vielfältig und können zum Beispiel diese Beschwerden sein:
- Der Magen leert sich langsamer und fühlt sich länger voll an
- Die Magenschleimhäute werden gereizt oder entzünden sich (Gastritis)
Übelkeit und Appetitlosigkeit sind dabei eher selten Symptome einer Verdauungsstörung. Sie treten auf, weil ein bestimmter Schutzmechanismus für den Magen aktiviert wurde und sind ein natürliches Anzeichen des Körpers dafür, dass Sie bis auf weiteres nichts essen sollten. Das ist hilfreich, wenn Ihr Magen gereizt oder noch mit der letzten Mahlzeit gefüllt ist.
Tipps zur Ernährung
Haben Sie keinen Appetit, sollten Sie folgende Regeln beim Essen beherzigen:
- Beginnen Sie mit kleineren Mengen Schonkost, die leichter verdaulich ist. Hier eignet sich zum Beispiel gedünstetes Gemüse mit wenig Salz oder leicht gesüßtes Porridge (Haferflockenbrei).
- Kauen Sie Ihre Nahrung gut. Das nimmt dem Magen anstrengende Arbeit ab.
- Meiden Sie sehr saures, fettiges oder scharfes Essen, da es die Schleimhaut des Magens reizen könnte
Wenn Sie aber gleichzeitig richtig Lust auf ein ganz bestimmtes Essen haben, sollten Sie zugreifen – mit dem Appetit auf ein ganz bestimmtes Gericht oder Lebensmittel zeigt der Körper, dass ihm das jetzt guttut.
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Natürliche Mittel gegen Appetitlosigkeit
Pflanzliche Arzneimittel mit bitteren Heilkräutern werden traditionell zur Behandlung von Verdauungsstörungen eingesetzt. Diese Mittel wirken, indem sie den Magen dabei unterstützen, die Nahrung zu verdauen.
Es ist wichtig, dass die Zunge den bitteren Geschmack der Kräuter wahrnimmt. Er löst an der Zunge einen Nervenreflex aus, der dazu führt, dass der Magen vermehrt Verdauungsenzyme produziert, wodurch der Säuregehalt im Magen sinkt. Die Einnahme erfolgt am besten in flüssiger Form fünf bis zehn Minuten vor den Mahlzeiten.
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Verschreibungspflichtige Arzneimittel
Falls Ihre Symptome die Folge einer Magenverstimmung sind, empfiehlt Ihr Arzt Ihnen wahrscheinlich bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Verdauungsstörungen, beispielsweise Antazida, H2-Blocker und Protonenpumpenhemmer, und gibt Ihnen zusätzlich ein Medikament, das bei Übelkeit hilft.
Falls sich die Übelkeit und die Appetitlosigkeit nicht bessern oder sich die Symptome sogar noch verschlimmern, sollten Sie erneut ärztlichen Rat einholen. Sie sollten auch dann einen Arzt aufsuchen, wenn die Symptome länger als sieben Tage anhalten und Sie bereits einen Gewichtsverlust feststellen.
Grundsätzlich gilt: Sobald Sie sich übergeben müssen, Blut in Ihrem Stuhl oder in Ihrem Erbrochenen feststellen oder starke Magenschmerzen haben, muss der medizinische Experte die Ursachen abklären.